Doch was ist zu sehen: Drei aufrechtstehende Projektionsschirme zeigen Videosequenzen im Ausstellungsraum (ein Giebelraum, der gewöhnlich eine Klanginstallation von Hans Otte beherbergt). Drei gleichgroße Spiegel ergänzen an der gegenüberliegenden Seite die Inszenierung. Der Ort wird dadurch mehrschichtig gedoppelt und gespiegelt, gleichermaßen verdichtet und erweitert. Reale Performer und Personen im Videobild agieren nebeneinander ohne wirklich auf andere einzugehen. Begleitet wird dies von einer eindrücklichen Klangebene, die elektronische Musik, Posaune und Sprache, in vielfach modulierter Form miteinander verbindet, mal subtil und leise, mal überaus präsent und laut.
Die Notwendigkeit menschlicher Kommunikation, aber auch die Unmöglichkeit echter Beziehungen werden emotional spürbar. Die multimediale Installation ist damit nicht zuletzt eine gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit heutigen Entwicklungen, die in dem visionären, seinerzeit völlig fantastisch anmutenden Text von Forster anklingen. Im Libretto heißt es dazu passend: „Die Offenheit erschließt Überforderung: Durchlässigkeit der Gedanken, Zersplitterung und Marginalisierung von Sein. Zersplitterung von Gefühl, die Scherben der Realität. Verlust von Ganzheit. Input erzwingt Output – das Sein versagt an der Wahl sich selbst zu wählen.“